Zu zweit stehen die beiden Stelen aus bräunlich gefärbtem Beton neben der evangelischen Kirche in Kettwig, stumm, erstarrt, nicht aufeinander bezogen. Norbert Pielsticker nennt sie „Wächter“. In ihrer abstrahierten Form sind die „MenschenZeichen“ Symbole für die Endlichkeit des Lebens. „Es sind Figuren, in die sich die Spuren des Lebens eingeprägt haben. Ihre Gestalt weckt altes, kollektives Bewusstsein und Wissen“, so der Künstler. Auf dieser Fläche neben der uralten Kirche (vor der Reformation „Sankt Petrus“) haben die Kettwiger Bauern und Handwerker durch Jahrhunderte ihre Toten begraben. Der Friedhof wurde 1823 aufgelöst, nur drei Grabsteine finden sich noch an der Kirche. Jetzt stehen hier die „MenschenZeichen“, aufrecht und scheinbar stumm. Sie machen uns schweigend auf diese besondere Stelle im alten Kettwig aufmerksam. Im Jahr 2004 schenkte der Künstler die „MenschenZeichen“ dem Kettwiger Skulpturenpark.

VITA: Norbert Pielsticker wurde 1952 in Brilon geboren. Er studierte in den 70er Jahren an der Folkwang-Hochschule und machte seinen Abschluss als Diplom-Designer. Seit 1980 arbeitete er als freischaffender Bildhauer und Designer, war freier Mitarbeiter als Bühnenplastiker an verschiedenen Bühnen. Von 1980-1986 hatte er einen Lehrauftrag im Fachbereich Design an der Fachhochschule Dortmund. Seit 1987 übte er Tätigkeiten in der Erwachsenenbildung, an der VHS Esssen und bei verschiedenen Bildungsträgern, aus, und seit 2001 ist er Werkstattlehrer für Bühnenmaler und Bühnenplastiker am Berufskolleg Essen-Ost. Norbert Pielsticker ist seit 1973 in verschiedenen Gruppen- und Einzelausstellungen in Museen und Galerien vertreten gewesen. Seine Arbeiten finden sich in öffentlichem und privatem Besitz.

Künstler: Norbert Pielsticker
Material: bräunlich gefärbter Beton
Aufgestellt: 2004

Adresse: Grünfläche auf der Ostseite der evangelischen Kirche am Markt in Kettwig.