Hier geht es direkt zum Rundweg in Werden.

Werden ist ein Ort, an dem nachweislich schon in der Steinzeit Menschen lebten und der dicht mit Höfen besiedelt Jahrhunderte lang eine markante Fliehburg beherbergte. Als Karl der Große noch nicht zum Kaiser gekrönt war, im Jahre 799, hatte der Friese Liudger das Gelände gekauft und getauscht, auf dem heute die Basilika und die ehemaligen Abteigebäude stehen. Das war die Keimzelle des Städtchens Werden, das dank der großzügigen Schenkungen durch Kaiser und Könige großen Grundbesitz bekam. Zusätzliche Privilegien, Reichsunmittelbarkeit und Exemption, ließen das Ansehen der Abtei wachsen. Zumal auch die Frömmigkeit und Gelehrsamkeit wuchsen, eine Schreibstube (Scriptorium) war einflussreich.

Liudger (latinisiert Ludgerus, * um 742, † 809) war gebürtig aus der Umgebung von Utrecht, studierte in York und besuchte Rom und Montecassino. 805 wurde er erster Bischof von Münster. Er ruht in der Krypta der nach ihm benannten Basilika. Das Städtchen Werden wuchs zwar nur langsam, aber das Selbstbewusstsein stieg ständig, bis das Jahr 1317 erreicht war. Zu dem Zeitpunkt war eine Stadtmauer mit vier großen Toren erbaut. Der Schutzvogt hatte ein wehrhaftes Kastell am Ruhrübergang und er gewährte das Stadtrecht. Der Abt war Fürst in seinem Territorium, gab Münzen heraus und ließ die Bürger „unterm Krummstab gut leben“. Nach vielen Höhen und Tiefen der Frömmigkeit, aber auch durch den 30-jährigen Krieg, war 1803 die Herrlichkeit der Doppelabtei vorbei. Der Abt war gleichzeitig auch Abt in Helmstedt.

Es begann die Zeit der qualmenden Schornsteine. Mehrere große Tuchfabriken und Zechen beherrschten das Stadtbild, aus der Abtei war ein Zuchthaus geworden für mehr als 100 Jahre. Die damals wilde Ruhr speiste Papier- und zahlreiche weitere Mühlen. Die Schiffbarmachung förderte den Transport der in und um Werden gewonnenen hochwertigen Kohle. Erst im vergangenen Jahrhundert wandelte sich Werden zu der beliebten Wohnstadt in waldreicher Umgebung. 1929 war auch die Selbständigkeit vorbei, Werden wurde Stadtteil von Essen. Aber der Beiname blieb: „Werden – die Perle an der Ruhr“

Das Werdener Wappen

Auf einem Korrespondentensiegel des 17. Jahrhunderts ist das Wappen von Werden prägnant belegt. Vor der Figur des heiligen Ludgerus ein Wappen mit einem T-förmigen Zeichen. Das heutige Wappen zeigt auf rotem Grund ein mit vier roten Kugeln besetztes Pallium. Das Pallium, ein Schulterschmuck, ist ein Ehrenstück, das Erzbischöfen und in Ausnahmefällen auch heilig gesprochenen Bischöfen vom Papst verliehen wurde.

Stadtwappen Werden