Prägend für Kettwig wurde 1992 die Skulptur „Weberbrunnen“ auf dem Tuchmacherplatz. Wolfgang Liesen erinnert damit an Kettwigs lange Webertradition vom 15. Jhd. bis zum Jahr 1975. Zum 100jährigen Bestehen des Heimat- und Verkehrsvereins Kettwig stiftete der Industrielle Arnhard Scheidt diese Bronzeskulptur. Die Familie Scheidt bestimmte von 1681 bis 1975 die Kettwiger Tuchmacherei. Wolfgang Liesen gestaltete den Brunnen als Sinnbild eines Webstuhls, in dem die ununterbrochen rinnenden Wasserfäden für die Kettfäden stehen. Greift man hinein, so ist das der „Schuss“. Der Brunnen selbst ist schlicht in Sandstein gefasst. Zwölf Bronzespindeln, die sich in der historischen Altstadt an versteckten Plätzen finden, vervollständigen das Gesamtkunstwerk „Weberbrunnen“, das auf hervorragende Weise die Dimension des Platzes aufnimmt und sich auf die Maße der umliegenden Häuser bezieht. Die Anlage wurde durch Spenden Kettwiger Bürger sowie Hilfen des Landes NRW und der Stadt Essen im Jahr 1992 erstellt.
VITA: Wolfgang Liesen wurde 1936 in Gelsenkirchen geboren. Er absolvierte eine Steinmetzlehre von 1953-1956, studierte anschließend an der Folkwang-Schule in Essen und an der Kunstakademie in Düsseldorf. 1973 erhielt er den Kunstpreis der Stadt Gelsenkirchen und 1983 den Kunstpreis des Mülheimer Kunstvereins. Der international renommierte Bildhauer hat mehrere große Brunnen geschaffen, u.a. für den Kurt-Schumacher-Platz in Mülheim an der Ruhr. Auf seine erste Ausstellung im Museum Folkwang (1973) folgten zahlreiche Einzelausstellungen und Beteiligungen an Gruppenausstellungen. Wolfgang Liesen lebt und wirkt seit 1962 in Kettwig.
Künstler: Wolgang Liesen
Material: Bronze, Sandstein
Entworfen: 1990
Aufgestellt: 1992
Adresse: Tuchmacherplatz in der Ruhrstraße, Kettwig