Hier geht es direkt zum Wanderweg durch Überruhr-Hinsel und Überruhr-Holthausen.

Überruhr liegt im Grenzgebiet der ehemaligen Völkerstämme der Brukterer, Salier und Chatten. Aus den frühen germanischen Siedlungen, die es überall in unserem Land gab, entstanden die Bauerschaften. Im ausgehenden 9. Jahrhundert wurden die reichsfreien Stifte Werden und Essen gegründet. Um das Jahr 990 erwarb die Essener Äbtissin den Oberhof in Rellinghausen und gründete hier 996 ein Kanonissenstift. Um dem Stift den nötigen Unterhalt zu sichern, statteten es die Äbtissin von Essen und der Abt von Werden reichhaltig aus. Man schenkte dem Stift Ländereien und eine große Anzahl von Höfen. Hierzu gehörten fast alle Höfe der Bauerschaften Hinsel, Holthausen und Byfang. Weil diese Höfe, von Rellinghausen aus gesehen, „über“ bzw. oberhalb der Ruhr lagen, bürgerte sich schon bald der Name „Oberruhr“ oder „Überruhr“ ein.

Durch den Reichsdeputationshauptschluss vom 23. 2. 1803 wurden die Stifte Werden und Essen aufgelöst (Säkularisierung) und gerieten unter preußische Herrschaft. Die Verwaltung der Gemeinden Hinsel und Holthausen übertrug man nun einem Bürgermeister, der aber außerdem noch für Kray, Leithe, Schonnebeck, Stoppenberg, Huttrop, Frillendorf und Altenessen zuständig war.

Am 15. Mai 1856 trat die neue rheinische Städteordnung in Kraft. Hinsel und Holthausen gehörten nun zur Bürgermeisterei Steele- Land, die ab dem 1. Januar 1876 auf die Gemeinde Überruhr beschränkt wurde.

Am 23. März 1894 wurde Überruhr zur selbständigen Bürgermeisterei Überruhr. Erst jetzt erhielt der Name Überruhr einen wirklich amtlichen Charakter. Mit der kommunalen Neuordnung wurde am 1. 8. 1929 die Bürgermeisterei aufgelöst und Hinsel und Holhausen wurden zu Stadtteilen der Großstadt Essen.

Das Wappen von Überruhr
In Urkunden des Stiftes Rellinghausen wurden die Bauerschaften Hinsel und Holthausen schon früh als „Over Rore” und „Overruhr” (auf der anderen Seite oder auch über der Ruhr) genannt. Das Wappen deutet durch den Wellensturzsparren die Ruhr an. Darüber ein Sonnensymbol, heraldisch Kreuzschargen genannt, ein glücksbringendes und unheilabwehrendes germanisches Zeichen als Hinweis auf die zahlreichen germanischen Bodenfunde.