Oberhalb der Villa Hügel –  unsichtbar von dort, aber doch nah –  entstand von 1895 bis 1914 zwischen der heutigen Eckbertstraße und Arnoldstraße in mehreren Bauabschnitten die „Kolonie Brandenbusch“ als Wohnanlage für einen Teil der bis zu 650 Beschäftigten in der Villa Hügel. Die vom Architekten der Kruppschen Bauverwaltung Hügel, Samuel Marx, im englischen Cottage-Stil konzipierte Anlage setzte zusammen mit anderen Kruppschen Siedlungen – so auch dem Altenhof – Maßstäbe im durchgrünten Siedlungsbau. Der „Brandenbusch“ gehört heute der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. – Von der ursprünglichen Bebauung erhalten sind, großzügig mit Gärten und Vorgärten versehen, vor allem ab 1896 gebaute Doppel- und Dreifamilienhäuser. Sie sind mit zwei Etagen, Keller und Dachboden ausgestattet. Teilweise liegen die Häuser asymmetrisch zueinander. Insgesamt sechs Haustypen sorgen für Formenvielfalt. Besonders charakteristisch und auch denkmalgeschützt sind die mit Sichtfachwerk ausgestatteten Häuser in der Klaus- und Arnoldstraße.

Nicht erhalten blieben dagegen die Vierer-Häuser des ersten Bauabschnitts, ebenso wenig die für die Kolonie gebauten Gemeinschaftseinrichtungen wie Räucherkammer, Dampfwäscherei und Spritzenhaus, die Kruppsche Konsumanstalt  (Arnoldstraße 16) sowie das Arbeiterlogierhaus.

Dem pittoresken Landhausstil der Siedlung angepasst sind anliegend Am Brandenbusch auch die evangelische Kirche und das Gemeindehaus. Die Wasserversorgung u. a. der Kolonie und der Villa Hügel erfolgte aus der Kruppschen Trinkwasseranlage. Sie wurde 1874 und 1919 unweit der Siedlung an der Straße Am Tann gebaut und ist in teilweise denkmalgeschützten Resten noch vorhanden. Hierhin wurde das Wasser aus Wasserwerken zunächst aus der Ruhr, später aus dem Wolfsbachtal hochgepumpt.

Adresse: Frankenstraße/Ecke Haraldstraße, 45133 Essen