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Die Klusenkapelle wurde Ende des 13. Jahrhunderts als Klausnerei für Damen des Essener Stifts erbaut, 1359 erstmals urkundlich genannt und irgendwann später eine Kapelle. Sie diente wohl auch als Rückzugsort für Leprakranke und wird heute von der Gemeinde St. Markus in Bredeney betreut. Soweit die Fakten. Die Sage erzählt die Gründung der Kapelle etwas anders: Danach ließ sich nach Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert 1225 durch Friedrich von Isenberg eine nahe Verwandte des Mörders büßend in der Kluse einmauern. Als eine reale Folge dieses Mordes errichtete der Sohn des Mörders nach der Zerstörung der alten Isenburg bei Hattingen östlich der Kluse und noch auf Bredeneyer Gebiet am Baldeneyer Berg 1241 die neue Isenburg.

Namenspatron der Kapelle ist der hl. Aegidius, Patron der Pestkranken und auch der Eremiten und einer der 14 Nothelfer. Seit 1777 wird er zu seinem Namensfest Ende August mit Prozession und Gottesdienst geehrt. Die derzeitigen Fenster der aus Bruchsteinen erbauten Kapelle schuf 1954 der Werdener Künstler Wilhelm de Graaf mit Darstellungen der 14 Nothelfer sowie von Szenen zur Ermordung Engelberts. Künstler und Entstehungszeit des barocken Altarbildes „Himmelfahrt Mariens“ sind nicht bekannt.

Ursprung des um die Kapelle stehenden Ensembles von Restaurant, früherem Backhaus und Altenteil ist mindestens seit dem 16. Jahrhundert ein zur Kapelle gehörendes Wohnhaus. 1785 wurde ein neues stattliches Fachwerkhaus mit heute noch erhaltener schöner Türbalkeninschrift errichtet und mit Wohnrecht des Kapellen-Geistlichen versehen. 1922/23 begann der Eigentümer Klusemann einen Milch- und Butterbrotverkauf. Seit 1964 gibt es das heutige Restaurant. Das Haus brannte 2009 völlig aus, wurde in erweiterter Form wieder aufgebaut und 2011 wieder eröffnet.

Seit Oktober 2011 steht vor der Kapelle eine Stele des Jakobsweges. Insgesamt verkörpert das Klusen-Ensemble ein Dokument mittelalterlicher Religiosität in Essen.

Adresse: An der Kluse 27, 45133 Essen