HÖRFASSUNG VORLESEN LASSEN (2,2 MB):

Schon seit dem 14. Jahrhundert gibt es Kohlenbergbau im Bereich der Abtei Werden. 1802 zählte man allein dort 74 „Kohlenbergwerke“. Auch das ganze südliche Bredeney lag auf Kohle, wobei sich die Kleinzechen vom Ruhrtal den Bredeneyer und Baldeneyer Berg bis auf die Hochfläche hinaufzogen. Der Abbau erfolgte dabei in der frühen Zeit teilweise in Tagespütts oder später bis zum Aufkommen des Tiefbaus um 1840 nahezu ausschließlich im Stollenbergbau vom Ruhrtal oder den Siepentälern aus. In der Anfangszeit dienten die Stollen oft nur der Entwässerung, die Kohle wurde über Haspelschächte an die Bergoberfläche gefördert und dann über Schiebewege zu den Niederlagen an der Ruhr verbracht. Blütezeit des Kohlenabbaus an den Bredeneyer Ruhrhängen war das 19. Jahrhundert.

In dieses allgemeine Bild fügt sich auch die bedeutende Kohlenförderung an der Kluse im Kluser Wald. Seit 1772 erhielten u. a. Bredeneyer Kötter und Gewerke (Teilhaber) das Recht, dort  bzw. neben dem sog. „langen Brahm“, der langen Ginsterhecke, Kohle abzubauen. 1796 wurde im Zusammenhang mit diesen Zechen erstmals der Name „Steinkohlen Werck Langenbrahm“ genannt. Der Kohlentransport zur Ruhr erfolgte bis 1815 über den früheren Markenweg (heute teilweise Berenberger Mark), danach in den ausgebauten Stollen. Die Gesellschaft Langenbrahm förderte noch bis 1873 oberhalb der Kluse, hatte den Abbau aber schon seit 1835, als Tiefbau mit dem Einsatz der Dampfmaschine möglich wurde, zunehmend nach Norden verlagert. Langenbrahm  wurde in Rüttenscheid und Rellinghausen zum größten Steinkohlenunternehmen im Essener Süden und fuhr die letzte Schicht 1966.

An dem sich hinter der Kluse den Berg hinaufziehenden heutigen Wanderweg hatte Langenbrahm zunächst Maschinenhäuser errichtet, die später zu Wohnhäusern umgebaut und 1896 durch drei Arbeiter-Doppel-Wohnhäuser unten an der Straße ergänzt wurden. Im Volksmund hieß diese bis Mitte der 1970er-Jahre vorhandene Siedlung „Klein Mexiko“. So wie sie im Bredeneyer Süden gab es im Norden Bredeneys an der Einigkeitstraße mit „Prumendorf“ eine weitere Zechensiedlung von Langenbrahm.

Adresse: An der Kluse 25, 45133 Essen