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Seit 2009 steht auf der Freifläche zur Prinz-Adolf-Straße der 1913 von Bredeneyer Bürgern gestiftete „Vaterländische Denkstein“, auch Jahrhundertdenkmal genannt. Das Denkmal selbst stammt vom Düsseldorfer Bildhauer Joseph Enseling. Auf einer schlanken, vierkantigen und sich nach oben verjüngenden Säule, die  aus Muschelkalk gefertigt ist, befindet sich eine (Welt-)Kugel, auf der ein Adler sitzt. Dabei liegt die Kugel auf einer Schlange – als ein Symbol für bezwungene feindliche Mächte – , die sich an der Kugel emporwindet. Das Denkmal erinnert auf vier Seiten als erstes mit den Worten Ernst Moritz Arndts: „Der Gott, der Eisen wachsen ließ, der wollte keine Knechte“ an die 100 Jahre zuvor geschlagene Völkerschlacht bei Leipzig 1813. Eine zweite Seite macht das 25-jährige Thronjubiläum Kaiser Wilhelms II 1888-1913 fest, eine dritte gedenkt der Bredeneyer Gefallenen im Preußisch-Deutschen Krieg von 1866 sowie im Deutsch-Französischen Krieg von 1870/71. Auf der vierten Seite sind die Bürger Bredeneys als Stifter des Denkmals benannt.

Ursprünglich war das am 19. Oktober 1913 – dem 100. Jahrestag der Völkerschlacht – eingeweihte Denkmal Bestandteil einer größeren Anlage im ehemaligen Gemeindewald am Hang an der Straße nach Werden. „Unten ist“ – so eine zeitgenössische Schilderung – „ eine kleine Brunnenanlage. Ruhig und unauffällig, dem Abhang sich anschmiegend, führen sodann zwei  breite Treppenwege zu einem stillen, von einer niedrigen Mauer eingesäumten Platz“, auf dem der „Denkstein“ steht. 1925 wurde auf dem Platz eine Ehrentafel für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges aus  Bredeney zugefügt, die aber verschollen ist. Entworfen hat die Anlage am Gemeindewald der Essener Architekt Alfred Fischer. Es ist ein Werk aus der Frühzeit seines Schaffens, in der er noch den Idealen der Heimatschutzbewegung verbunden war. 2009 wurde der Jahrhundertdenkmal aus der verfallenen Anlage an seinen heutigen Standort versetzt.

Adresse: Ecke Prinz-Adolf-Straße/Bredeneyer Straße, 45133 Essen