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Am Alfredusbad – heute Straßenbahnhaltestelle – befindet man sich an einem historisch interessanten Ort. In den 1890er-Jahren kam die Idee auf, Bredeney auch aufgrund eisenhaltiger Quellen zu einem Kurort zu machen. 1895 wurde der „Verein zur Errichtung und Unterhaltung einer Wasser- und Naturheilanstalt in Bredeney“ gegründet, im gleichen Jahr das feudale Sanatorium Alfredus-Bad mit „Hydrotherapie, Massage, finnischer Heilgymnastik und moderner Elektrotherapie“ eröffnet. Die Einrichtung hielt sich allerdings nur wenige Jahre. Der Vorläufer der Essener Verkehrsbetriebe, die Süddeutsche Eisenbahngesellschaft, erwarb das Gelände und baute dort 1898 – eine schnelle Straßenbahnverbindung von Essen nach Bredeney gab es schon seit 1894 –  zunächst eine kleine Wagenhalle. Diese wurde sukzessive um weitere Wagenhallen und eine Werkstatthalle zum großen Betriebshof 2 erweitert, der lange Jahre als „Vorzeige-Depot“ der Verkehrsbetriebe galt. Nach Zerstörung im Zweiten Weltkrieg und Wiederaufbau wurde der Betriebshof 1968 stillgelegt, das Depot anschließend als Kaufhalle genutzt. 1996 hat man schließlich alle alten Gebäude abgerissen und den heutigen modernen Büro- und Geschäftskomplex „Bredeneyer Tor“ – Eingang von Rüttenscheid nach Bredeney – errichtet.

Gegenüber vom „Bredeneyer Tor“ führt die Wiedtfeldstraße, ursprünglich Waldstraße, nach wenigen hundert Metern links zum Hotel Waldhaus Langenbrahm. Das Hotel war früher Direktorenvilla der Zeche Langenbrahm, die sich östlich in Rüttenscheid anschloss und bis 1966 förderte.

Kurz vor und nach der Wende zum 20. Jahrhundert erbauten begüterte Bürger unmittelbar südlich des Alfredusbades eine Reihe herrschaftlicher Häuser, die sich durch teilweise komplexe Baukörper- und Dachgestaltung, individuellen oder paarweisen Fassadendekor und Vorgärten auszeichneten. Einige von ihnen (Nr. 7 und 9, 11 und 13) sind paarweise symmetrisch zueinander gebaut. Unter Denkmalschutz stehen die Häuser Nr. 7, 9, 13, 16, 23, 30 und 32.

Ähnlich in Zeit und Stil sind einige Häuser im rechts abzweigenden Blumenkamp errichtet. An der Ecke Blumenkamp/Alfredstraße liegt – in Erinnerung an den im Arbeitslager Vorwohle 1944 verstorbenen jüdischen Miterfinder rostfreien Stahls, Benno Strauß – der bislang einzige „Stolperstein“ in Bredeney.

Adresse: Bredeneyer Straße 4a, 45133 Essen