HÖRFASSUNG VORLESEN LASSEN (2,7 MB):

Der von Anfang an kommunale Friedhof Bredeney wurde 1909, gestaltet vom Gartenarchitekten Höhmann und ausgestattet mit einer architektonisch schönen Friedhofskapelle, in der damals noch selbstständigen Bürgermeisterei Bredeney eröffnet. In Bredeney gab es bis dahin nur den katholischen Friedhof an St. Markus. Die heutige Friedhofskapelle stammt aus dem Jahre 1952.

Beim Gang über den Friedhof begegnet man den Grabstätten zahlreicher bedeutender Essener Bürgerfamilien. Denkmalgeschützt sind darunter (im ersten Gang links vor der Kapelle) das Grab von Paul Müller als eines der ersten neuzeitlichen Urnengräber in Essen sowie (am Südrand) zwei Grabstätten der Essener Patrizier- und Industriellenfamilie von Waldthausen. Das wahrscheinlich 1873 errichtete Familiengrab/Mausoleum der Brüder Julius Wilhelm und Gustav Ernst von Waldthausen führt durch einen mit Halbkreisbogen übergiebelten Eingang in eine kleine Halle. Die ursprüngliche Gruft ist nicht mehr erhalten. Als Grabmal der Familie F. Albert von Waldthausen schuf Friedrich Bagdons wahrscheinlich 1926 eine ausdrucksvolle Bronzeplastik mit einer weiblichen Figur und einem vielleicht Abschied nehmenden Knaben.

Besondere Bedeutung besitzt die eigenständige Grabanlage der  Industriellenfamilie Krupp mit imposanten Grabmalen (im Südwestteil). Fünf Generationen Krupp sind hier bestattet. Davon sind die Gräber der ersten drei Generationen 1955 – wie auch die Waldthausen-Gräber – hierhin aus dem Friedhof vor dem Kettwiger Tor südlich des Essener Hauptbahnhofs verlegt worden, weil dieser aus städtebaulichen Gründen aufgegeben werden musste. Die Grabmale von Alfred und von Friedrich Alfred Krupp stammen mit Sarkophagen aus schwarzem Marmor und großen Bronzeplastiken vom Münchener Bildhauer Otto Lang. Die Grabmale von Gustav und Bertha sowie von Alfried Krupp von Bohlen und Halbach hat der Essener Steinmetz Aloys Kalenborn aus schwarzem schwedischem Granit bzw. hellem italienischem Marmor geschaffen. Kalenborn entwarf auch die gesamte Grabanlage. Seit November 2015 informiert  das im Klartext-Verlag erschienene Buch „Friedhöfe in Essen-Bredeney. Menschen – Monumente – Geschichte(n)“ ausführlich über die Bredeneyer Friedhöfe.

Adresse: Westerwaldstraße 6, 45133 Essen