Die Villa Hügel (https://www.villahuegel.de) gilt mit ihren 269 Räumen im Haupthaus, Kleinem Haus und dem beide verbindenden Zwischentrakt sowie ihrem Park als „Symbol der Industrialisierung Deutschlands“. Alfred Krupp, der die von seinem Vater übernommene Firma im 19. Jahrhundert zum größten Industrieunternehmen Deutschlands machte, hatte das „Wohnhaus Krupp in Essen“ nach eigenen Entwürfen 1870 bis 1873 erbauen lassen. Der Sohn Friedrich Alfred und die Enkelin Bertha Krupp gestalteten bis 1915 das Innere aufwändig neu, so wie es sich heute darstellt; zu erwähnen ist insbesondere die Sammlung flämischer Wandteppiche. Die Außenanlagen ergänzten sie um die heute nicht mehr vorhandene Reithalle, Tennisplätze und Wirtschaftsgebäude.

Die Villa Hügel diente als Repräsentationsort des Unternehmens und Wohnsitz zugleich. Kaiser und Könige, Politiker und Unternehmer aus aller Welt waren hier zu Gast. Als Wohnsitz nutzten sie vier Generationen der Familie Krupp von 1873 bis 1945. Sie wurde dann Sitz der alliierten Kohlen-Kontrollkommission, 1952 aber der Familie zurückgegeben, die sie für Zwecke von Kunst, Wissenschaft und Kultur öffnete. Seit 1953 finden auf dem Hügel große Kunstausstellungen statt. Im Kleinen Haus wird mit der Historischen Ausstellung Krupp eine Dauerausstellung zur Geschichte des Unternehmens und der Familie Krupp sowie zur Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung (https://www.krupp-stiftung.de/) gezeigt. Letztere hat als Eigentümerin des gesamten Anwesens ihren Sitz im oberhalb der Villa liegenden ursprünglichen Gästehaus.

Der die Villa umgebende Park umfasst mit 28 ha nur noch etwa ein Fünftel des ursprünglichen Gebietes der „Besitzung Hügel“ von 150 ha. Große Teile westlich und östlich der heutigen Parkgrenzen wurden in den 1960er-Jahren der Öffentlichkeit übergeben, nördliche Teile – wie die Siedlung Brandenbusch – waren schon länger anders genutzt. Die erste Parkanlage Alfred Krupps – schon versehen mit Wirtschaftsgebäuden und Terrassenanlagen – war von Friedrich Alfred und Margarethe Krupp zum Repräsentations- und Schauobjekt ausgebaut, dann aber nach 1955 in Anlehnung an einen englischen Landschaftsgarten völlig umgestaltet worden. Dabei sind nahezu alle Nebengebäude zurückgebaut worden.

Adresse: Hügel 1, 45133 Essen