HÖRFASSUNG VORLESEN LASSEN (2,4 MB):

Durch die Isenburg ist Bredeney unmittelbar verknüpft mit einem zentralen Ereignis deutscher Territorialgeschichte im 13. Jahrhundert, der Ermordung des Kölner Erzbischofs Engelbert 1225 durch Friedrich von Isenberg: Von der alten Isenburg bei Hattingen aus suchte Friedrich von Isenberg seine Rechte als Vogt der Stifte in Werden und Essen gegen den Widerstand der Fürstäbtissin und auch des Kölner Erzbischofs auszuweiten. Die Auseinandersetzungen eskalierten und führten 1225 bei Gevelsberg zum Meuchelmord an Engelbert durch den Isenberger. Der Mörder wurde gefasst und 1226 in Köln hingerichtet. Diese Vorgänge hatten Folgen auch für das Bredeneyer Gebiet: Der Sage nach ließ sich eine nahe Verwandte des Mörders büßend in der Kluse einmauern. Ganz real aber suchte der Sohn des Isenbergers mit dem Bau der neuen Isenburg auf einem Bergsporn oberhalb der Ruhr  1241, von dort aus die Vogteirechte über die Stifte wieder auszuüben. Das gelang nicht. 1244 nahm der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden die neue Burg ein und regierte von dort bis 1288 mit kölnischen Vögten über das Essener Stift und auch über Werden. In der Schlacht bei Worringen 1288 besiegte der mit der Reichsstadt Köln verbündete rheinische und westfälische Adel den Kölner Erzbischof. Die neue Isenburg, der Stützpunkt des Kölner Erzbischofs über nahezu 50 Jahre, wurde zerstört. Sie verfiel zur Ruine. Trotz regen Ausflugverkehrs an den Ruhrhängen – auf dem Burggelände befand sich eine große Wirtschaft – kam es erst 1927 bis 1932 und ergänzend in der 1970er-Jahren zu archäologischen Grabungen und zur Freilegung des heute sichtbaren Baubestandes. Mit 135 mal 45 Meter war die aus Ruhrsandstein gebaute Neue Isenburg eine der großen Burganlagen in  der Region. Die denkmalgeschützten, frei zugänglichen Reste der Anlage zeigen eine Vorburg und eine Hauptburg, die durch einen breiten Graben voneinander getrennt sind. Seit 2002 gibt es auf dem Areal einen historischen Erlebnispfad, der auf zahlreichen Tafeln über Geschichte, Gebäude und Leben auf der Burg informiert.

Adresse: Ruine Isenburg, 45134 Essen