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Die heutige Goetheschule in Bredeney besitzt mit der Rüttenscheider Goetheschule und dem  Bredeneyer Realgymnasium zwei Wurzeln. Die 1910 gegründete Bredeneyer Anstalt wurde 1918 Vollgymnasium, dann 1937 Oberschule für Jungen und 1943 kriegsbedingt nach Tirol evakuiert. Bis dahin war das Gymnasium in wechselnden Gebäuden untergebracht – vor allem von 1913 bis 1923 in der neuen eigenen Schule an der Ruschenstraße und während der französischen Besetzung von 1923 bis 1925 mit Schichtunterricht in der Rüttenscheider Goetheschule.

Diese 1899 in Rüttenscheid gegründete Goetheschule wurde nach der Zerstörung ihres Gebäudes 1945 mit der Bredeneyer Oberschule zusammengeführt. Da das Bredeneyer Gymnasialgebäude noch bis 1950 vom „Deutschen Kohlenverkauf“  besetzt war, konnte es von den vereinigten beiden Schulen erst  danach unter dem Namen “ Goetheschule, Neusprachliches Gymnasium Essen-Bredeney“  bezogen werden. Seit 1973 Koedukationsschule ist die Goetheschule heute eine vielseitig ausgerichtete Anstalt mit Schwerpunkten im Internationalen Lernen, in der Musik und den Naturwissenschaften (www.goetheschule-essen.de) .

Zwischen der Goetheschule und dem Grashof Gymnasium, dem zweiten –  als Lyzeum für Mädchen ebenfalls 1910 gegründeten –  Bredeneyer Gymnasium, bestanden und bestehen mannigfaltige Verbindungen: 1910 bis 1912 standen sie unter gleicher Leitung, waren gemeinsam untergebracht  u. a. von 1913 bis 1923 im Realgymnasium und von 1946 bis 1950 im Grashof Gymnasium  und kooperieren seit 1973  in der Sekundarstufe II.

Das  1913 von den Düsseldorfer Architekten Herold und Lander auf dem Gelände einer früheren Ziegelei  zwischen Jugend- und Reformstil  konzipierte und heute denkmalgeschützte freistehende Schulgebäude der Goetheschule ist ein Musterbeispiel für den Bau höherer Schulen im wilhelminischen Kaiserreich. Außen- und Innenarchitektur sind reich gestaltet, der hochragende quadratische Uhrturm bietet einen schönen Blick über Bredeney. Die zahlreichen Sandsteinskulpturen an der Fassade und im Eingangsbereich stammen wohl vom Bildhauer Carl Neuhaus.

Adresse: Ruschenstraße 1, 45133 Essen