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An der Heckstraße steht die evangelische Kirche Werden. Am 26. September 1897 wurde der Grundstein der Kirche gelegt, und nach knapp dreijähriger Bauzeit beging die Gemeinde am 24. Juni 1900 (Johannistag) die feierliche Einweihung des prächtigen Kirchbaus.

Der Architekt, Regierungsbaumeister August Senz aus Köln, vorher schon als Restaurator an der Basilika beschäftigt, hat es verstanden, das im Stil der „Deutschen Renaissance der Reformationszeit“ errichtete Gebäude als evangelische Stadtkirche sanft in das Bild der damals selbständigen Stadt Werden einzubinden. Es ist ein mit Klinkern verblendeter und reich mit Werksteinen verzierter Zentralbau auf einem Natursteinsockel. Zur Ausschmückung des Kirchenraumes finden sich zahlreiche bildhauerische Elemente aus Stein oder Metall sowie Fenster und Wandmalereien im Stil der Zeit. Auffallendes Merkmal im Inneren ist die reiche florale Ausmalung, die symbolhaft theologische Inhalte vermittelt, besonders die Altarwand, die von vier Bogenfeldern beherrscht wird, die zentrale Themen des Alten und des Neuen Testamentes darstellen.

Erhebliche Schäden am Turm, Schaft und an den Fassaden machten eine umfängliche Sanierung der Kirche notwendig, die in den Jahren 1987 – 2002 stattfand und auch eine Restaurierung des Kircheninneren sowie der spätromantischen Orgel einschloss. Die Kirche, ihre Instrumente und die Umfassungsmauer mit Auffahrt stehen heute unter Denkmalschutz. Glückliche Umstände, vor allem leere Kassen, hatten dazu geführt, dass die aus Ludwigsburg stammende Walcker Orgel bis dahin im Originalzustand erhalten blieb. So ist es möglich, die Kompositionen der Musiker der Romantik auf diesem Instrument mit seiner pneumatischen Traktur authentisch wiederzugeben. Das kleine Orgelpositiv von der Firma Teschemacher aus Wuppertal im Altarraum ist ein barockes Instrument von 1750. Es ist in absolut originalem Zustand und wahrscheinlich das einzige noch spielbare Positiv dieses Herstellers.

Adresse: Heckstraße 56, 45239 Essen