Am 15. Juli 1888 erhielt der Landwirt August Karrenberg zu Laupendahl die „Bau-Erlaubniß“ zur Errichtung einer 2-geschossigen Backstein-Villa mit Mansardengeschoss. Das Haus mit Gewölbekeller steht auf nahezu quadratischem Grundriss und ist gekennzeichnet durch großzügige Fensterflächen. Im Inneren sind die ursprünglichen über 3 m hohen Holztüren mit großen Abschlusskapitellen, das Treppenhaus und z. T. auch noch die originalen Fenster vollständig erhalten. Unterhalb des kupfernen Walmdaches verläuft das Traufgesims mit Zahnschnitt. Der seitlich gelegene Eingang mit dem original erhaltenen Türblatt ist über eine zweiläufige Freitreppe erreichbar und im profilierten Türsturz ist der Schlussstein eingelassen.
An der Rückseite wurde um 1900 ein 1-geschossiger Flügel angebaut, der zunächst wegen des nahegelegenen Bahnhofs als Lagerraum für Futtermittel und landwirtschaftliches Gerät diente.
Ergänzt wird das Ensemble durch einen parkähnlichen Garten mit sehr altem Baumbestand.
Nach dem Tode von August Karrenberg übernahm sein Sohn Hugo das Anwesen. Dieser blieb zeit-lebens unverheiratet und kinderlos; er starb im Jahre 1993 und erreichte ebenso wie sein Vater August das biblische Alter von 99 Jahren und 9 Monaten. Nach seinem Ableben stand die Villa lange Zeit leer und verfiel, der Anbau brannte bis auf die Außenmauern nieder. Erst in den Jahren 1997/98 wurde das Haupthaus aufwändig restauriert und der Anbau erhielt sein heutiges schönes Gesicht. Im Treppenhaus der Villa fanden sich unter alter Tapete zeittypische Wandmalereien und im Entrée kamen stilisierte Marmorelemente zum Vorschein. Der in fast allen Räumen befindliche Deckenstuck und die farblichen Raumeinfassungen wurden liebevoll restauriert. Insgesamt bieten Gebäude und Garten ein komplettes und in dieser Vollständigkeit heute kaum noch erhaltenes Bild eines großbürgerlichen Anwesens aus dem Ende des 19. Jahrhunderts.
Adresse: Ringstraße, Kettwig