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Die überlieferte Geschichte Bredeneys beginnt mit Schenkungen an die spätere Abtei Werden. 796 übertrug ein Hemricus dem Missionar und Gründer des Werdener Benediktinerklosters, Liudger, eine Rodung am Nordufer der Ruhr. 875 wurde von diesem Gebiet erstmals als „brede Aeu“, als breite Aue, gesprochen. Das ist – später weiter entwickelt über Bredenaia zu Bredeney – nach herrschender Auffassung die Bezeichnung, die zum Namen ebenso für die auf dem Berg liegende Ortschaft wurde. Auch eine zweite Keimzelle des heutigen Bredeney entspringt einer solchen Schenkung. Um 800 übertrug ein Thiadbalt das Gebiet der Makkinge, das ist das Gebiet der späteren Meckenstocker Höfe, an das Kloster. In diesen Teilen Bredeneys standen auch in den folgenden über tausend Jahren die großen Höfe – neben der Hofgruppe in Meckenstock die Barnscheidter Höfe an der Ruhr sowie mit dem Kirchmannshof und dem Wüsthof die beiden größten Anwesen oben im Dorf. Dazu kam seit dem 13. Jahrhundert der an der „balden Aue“, der abschüssigen Aue gelegene Rittersitz Baldeney. Bis 1803 blieb Bredeney eine im Wesentlichen landwirtschaftlich geprägte und weitestgehend zur Abtei Werden gehörende Bauernschaft ohne nennenswerte Siedlungsverdichtung.

1803 gelangte Bredeney mit der Säkularisierung zunächst für kurze Zeit und endgültig ab 1815 zu Preußen und war seitdem eine der Honnschaften (Bauernschaften) der Landbürgermeisterei Kettwig – zuletzt als Zweihonnschaft im Verbund mit Schuir. Bredeney hat vor allem in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erhebliche Veränderungen erfahren. Der Kohlenabbau in Kleinzechen an den Ruhrhängen und auch oben im Dorf bestimmte seit ungefähr 1780 für etwa 100 Jahre das gewerbliche Bild, später kamen Ziegeleien dazu und ab 1898 ein Straßenbahndepot. Für den Kohlentransport sorgte bis zum Bau der Ruhrtalbahn nach 1870 eine intensive Schifffahrt auf der Ruhr.

Nachdem sich Alfred Krupp 1864 oberhalb der Ruhr niedergelassen, dort 1873 die von ihm gebaute Villa Hügel bezogen hatte, vor allem aber nach Eröffnung der Straßenbahnverbindung nach Essen 1894 wurde Bredeney aufgrund seiner reizvollen Lage zunehmend Siedlungsgebiet für gehobenes Essener Bürgertum. Villenkolonien oder herrschaftliche Häuser entstanden bis zum Ersten Weltkrieg am Ruhrstein, am Alfredusbad, Am Brunnen/Am Wiesental und an der Brachtstraße. Infrastrukturen wurden angelegt (Post, Polizeistationen, Kirchen für beide Konfessionen) oder, wie z.B. im Schulbereich, ausgebaut. Die Bevölkerung im heutigen Bredeney wuchs von 560 im Jahre 1822 auf 3600 um 1900 und rd. 6500 im Jahre 1910.

Schon um die Jahrhundertwende waren die Verwaltungswege ins ferne Kettwig endgültig zu umständlich geworden. 1902 wurde die Zweihonnschaft Bredeney und Schuir selbstständig, seit 1903 führte sie den Namen Bredeney. 1902 bezog die Gemeinde das neue Rathaus, Landkäufe schlossen sich an, 1913 errichtete man großzügig das heutige Goethegymnasium. Finanziell ermöglichte dies vor allem ein Vertrag mit der Stadt Essen von 1895, wonach Bredeney 1/8 der Einkommensteuer der Familie Krupp zufiel.

1915 wurden das wohlhabende Bredeney und Schuir unter Abspaltung von Unterbredeney, das zur Stadt Werden kam, Essen eingemeindet – im gleichen Zuge wie Altenessen und Borbeck. Zwischen den Kriegen wuchs Bredeney weiter, neue Villenviertel entstanden an den Straßen Hohe Buchen/Markuspfad und am Gemeindewald (zwischen Walter Sachsse Weg und Zweihonnschaftenwald). 1931-33 wurde der Baldeneysee angelegt. 1939 zählte der Stadtteil rd. 9600 Einwohner.

Im Zuge des rapiden Bevölkerungswachstums in der Nachkriegszeit auf rd. 13300 Einwohner schon 1950 dehnte sich Bredeney durch genossenschaftlichen Siedlungs- und privaten Wohnungsbau nach Westen aus u. a. in den Gebieten am Kamperfeld und Zeißbogen, am Heierbusch, im Gebiet der Meckenstocker Höfe und um den Rüttelskamp. Nach 1960 ging die Bevölkerungszahl wieder deutlich zurück – insbesondere verließ der Kohlenbergbau den Essener Süden. Im September 2012 hatte Bredeney rd. 10650 Einwohner. Es erstreckt sich heute bei einer Fläche von 8,76 km² vom Baldeneysee bis auf die Höhe, ist Sitz von Büro- und Verwaltungszentren und vor allem weiterhin Ort für gehobenes Wohnen.

Das Wappen von Bredeney

Wappen-Bredeney