Ein paar Meter weiter zweigt der „Nöckersberg“ rechts ab. Er führt wieder hinauf nach Byfang. Direkt in der Kurve links stand früher eine Reihe Zechenhäuser. Dort fand auch von 1882 bis 1930 der erste Unterricht für die evangelischen Schüler aus Unterbyfang statt. Das Haus gehörte ursprünglich als Wohnhaus zur benachbarten Zeche “Ver. Henriette”. Der Essener Bankier und Zechengewerke Jobst Waldthausen vermachte es der Byfanger Schule zum Geschenk. Die Schule war bis 1903 einklassig. Im August 1904 wurde dann ein zweiter Klassenraum eingerichtet. Ab 1930 gingen die evang. Kinder nach Kupferdreh zur Hinsbeckschule nach Kupferdreh und das Haus wurde wieder als Wohnhaus genutzt.

Wir gehen weiter bis zum Abzweig „Deipenbecktal“, wo auch das Byfanger Gebiet endet. Diese Straße führt hinauf nach Burgaltendorf. Aber hier unten ist wohl eine der geschichtsträchtigsten Stellen unserer Heimat.

Die „Erste Eisenbahngesellschaft auf deutschem Boden“, die „Prinz Wilhelm Eisenbahn“ nahm hier ihren Anfang. Sie war 7,5 km lang und reichte zunächst nur bis Nierenhof. Die Eisenbahn wurde 1830 vom Bruder des Preußischen Königs, Prinz Wilhelm von Preußen, persönlich eingeweiht. Weil sie bis 1845 nur als Pferdeeisenbahn in Betrieb war, hat man ihr den Titel der ersten deutschen Eisenbahn verweigert. Das heute noch stehende Gebäude (links) war das Betriebsgebäude des „Himmelsfürster Erbstolln“. Das war ein Stollen, der dazu diente das Grundwasser zu “erben” und aus den Förderstollen abzuleiten. Er führte direkt unter dem Gebäude hindurch und endete an der Ruhr.

Es lohnt sich auch, das alte Gebäude einmal von allen Seiten anzusehen. Die kleine Straße auf der Rückseite ist der alte Straßenverlauf . Auf dieser Gebäudeseite sieht man noch Reste von zugemauerten Stollen, die quer unter dem Haus verliefen. Ferner gibt es auf der hinteren Seite noch den Anbau eines seltenen Kamins (einer Schmiedeesse). Dahinter befand sich früher in dem tief liegenden Gelände der Mühlenteich der „Rahmannsmühle“, die nicht mit der etwas weiter nördlich an der Ruhr liegenden „Roten Mühle“ zu verwechseln ist.

Adresse: Langeberger Str. 719